Forum, 13:30 Uhr
Ludwig: Ach kuck, da vorne ist ’ne Eisdiele!
Elisabeth: Das Eis ist ziemlich teuer dort, Ludwig.
Ludwig: Ach komm schon, wir müssen uns auch mal was gönnen.
Der Hund: Ich zahle auch.
Luan aus der 2Mb, Mattis aus der 1Fa und Alexander aus der 1Fb üben ihre Szene ein ums andere Mal. Ihre Figuren – Ludwig (Alexander), Elisabeth (Luan) und der Hund (Mattis) – fahren gemeinsam mit ihrem Motorrad aus. Die drei hintereinander aufgereihten Stühle simulieren die Maschine, die gross genug ist, um das Trio gleichzeitig zu transportieren. Von aussen betrachtet scheint sich der Enthusiasmus für die Schauspielerei noch in Grenzen zu halten, die Performance wirkt noch etwas lau.
Karin Keel, eine der Leiterinnen der Theatergruppe, tritt an die Gruppe heran und bietet den jungen Herren eine neue Perspektive auf ihre Szene: Sie sollen noch einmal aufstehen, sich vom imaginären Motorrad entfernen und sich durch den Kopf gehen lassen, was eigentlich in diesen Figuren vorgeht, wie sie überhaupt zu diesem Ausflug stehen. Die drei Schüler überlegen und üben.
Auf der anderen Seite des Raums arbeiten Thomas Oswald aka Davide aus der 2Mc, Inspektor Egon, der in Wahrheit Hamza aus der 2Ma ist, und Annalisa aus der 3Fa, die Oswalds innerem Monolog ihre Stimme verleiht, an einer Mordszene.
Inspektor Egon: Ich lenke sie ab. Das könnte aber etwas kompliziert werden. Ich denke, das Beste wäre, dass ich einen Zusammenbruch fälsche. Da müssten wir aber hoffen, dass sie sich alle auf mich konzentrieren… Thomas? Thomas?! Oh, er ist schon weg. Dann muss ich ihn selber umlegen. (ab)
Annalisa mimt neben ihrer Rolle als Oswalds Gedanken die Regisseurin, gibt Hamza und Davide Anweisungen, tauscht sich mit der Gruppenleiterin zu einzelnen Details der Szenenausführung aus. Nach mehreren Durchläufen gewinnt die Performance merklich an Intensität. Karin Keel lobt die Leistung der Truppe, das unterdessen eingetroffene Publikum (Rest der Theatergruppe) klatscht.
Die Motorradcrew hat in der Zwischenzeit intensiv weitergeübt – so intensiv, dass sie sich nun, völlig erschöpft von der ganzen Schauspielerei, kurz hinlegen muss. Die Texte werden allerdings schon deutlich flüssiger gesprochen, die Entwicklung ist vielversprechend, das Ausschöpfen des Potenzials hat begonnen.
Zum Abschluss der Übungseinheit hat Egon kaltblütig seinen Gefährten Oswald erschossen.
Oswald (sterbend, in Gedanken): Ist das mein Ende? […] Wie werde ich mein Leben erfüllen können? Mama, ich…
Egon: Tut mir leid, es musste so kommen.